Lost Place: VEB Armaturenwerk Altenburg

Betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Altenburg, wird man feststellen, dass die Einwohnerzahl seit Mitte der 80er Jahre stark rückläufig ist. Lebten 1981 ca. 56.000 Menschen in Altenburg, waren es im Jahr 2010 nur noch knapp 35.000. Dieser Negativtrend entsteht zum einen dadurch, dass pro Jahr weit über 1.000 Menschen das Weite suchen und sich in Metropolen wie Berlin, Köln oder Großbockedra ansiedeln. Zum anderen wird in Altenburg auch fleißig gestorben. Schöngeister sind der Meinung, dass es sich hier um ganz normale Altersschwäche oder sozialverträgliches Frühableben durch den übermäßigen Genuss von Rauschmitteln handelt. Doch wie jeder einigermaßen informierte Bildzeitungsproletarier weiß, treibt seit einiger Zeit ein verrückter Serienmörder sein blutiges Unwesen in Altenburg ;)

Doch bevor hier über den "Schlächter" und sein Treiben wild spekuliert wird, soll das Augenmerk auf seinen mutmaßlichen Unterschlupf gelegt werden. Auf einem Portal wird gemunkelt, dass er im alten VEB Armaturenwerk haust. Trotz intensiver Bemühungen konnten bis dato keine Details über diesen Betrieb und mittlerweile Lost Place im Norden der Thüringer Kleinstadt herausgefunden werden. Die Armaturenwerke waren einer von knapp 30 größeren Betrieben, die zu DDR-Zeiten im Kreis Altenburg produzierten. Hierbei handelte es sich hauptsächlich um Unternehmen, die in der Braunkohleindustrie, in den Bereichen Maschinenbau, Textilindustrie sowie in der Land- und Forstwirtschaft tätig waren.

Das Armaturenwerk liegt inmitten eines Wohn- und Kleingartengebietes. Insofern ist eine Begehung des Geländes doppelt kritisch. Zum einen kann der Schlächter an jeder Ecke lauern und seinem Trieb nachgeben. Zum anderen gibt es überall pedantische Hobbygärtner und Anwohner, die kein Verständnis für Urbexer und Geocacher haben. Die auf dem Gelände befindlichen Gebäude und Barracken sind zum Teil arg verfallen oder wurden von Randalierern verwüstet. Ungeachtet dessen kann man bei einem vorsichtigen Streifzug unheimlich viele interessante Objekte entdecken. Dazu zählen unter anderem britische Transporter, Wohnwagen bzw. Wohnmobile, Berge alter Dokumente, Spielzeug und Dutzende Räume voller altem Krempel. Und in einem dieser dunklen und nach Moder und Fäulnis stinkenden Räume findest Du vielleicht Dinge, die Du so schnell nicht wieder vergessen wirst...

7 Kommentare für "Lost Place: VEB Armaturenwerk Altenburg"Schreibe Deinen

  1. Ja das war schon ein mega LP. Schade dass es den bald nicht mehr geben wird... :(

    Das Video ist richtig klasse!!!

    Gruß Mo

  2. Diese Location ist mehr als nur ein einfacher Lost Place, es war für uns ein Cache der ganz besonderen Art ....

    Unvergesslich, Genial, Wunderbar ....

    Danke sagen Niene und Jens

  3. Danke an Mo und LaVidaLoca für eure Kommentare! Der LP ist auf jeden Fall faszinierend. Wir arbeiten bereits am nächsten LP-Video :)

    @Mo: Wo hast du gelesen, dass es diesen LP bald nicht mehr geben wird? Es gibt immer mal wieder Probleme mit zerstörten Stationen, aber von einem Aus habe ich noch nicht gehört.

  4. Jetzt ist es amtlich. Der Owner hat am Montag eine Note gepostet, dass die Abrissarbeiten bei einer Diskothek "Pharao" beginnen und danach höchst wahrscheinlich das Armaturenwerk dran ist. Aber er will den Cache so lange wie möglich aufrecht erhalten. Siehe http://coord.info/GL8VAV74

  5. Die Abrissarbeiten sind in vollem Gange. Nur noch nicht am Amaturenwerk. Wir gehen ihn morgen suchen heute haben wir uns schon bis Station 5 vorgearbeitet. So langsam wird's spannend. Falls irgendwas sein sollte ich bin unter dem Namen " Johannes. " bei geocaching.com erreichbar. Aber bei der Schreibung ja den Punkt nicht vergessen ;)

    bb ich

  6. Am 4.11.2012 war es soweit. Der Owner Les Miserables archivierte den Cache. Wenig später schrieb er folgendes, was echt mal krass - aber leider keine Seltenheit - ist:

    "Enttäuscht sind wir von den dreisten Dieben, welche kurz vor unserem Abbau das Final geplündert haben. Das Schloss, die Finaldose (Munitionsbox) sowie deren Inhalt und das Soundmodul fehlen. Aber das tragischste ist für uns das Fehlen des Logbuches, mit all seinen über 700 Logs. Gern hätten wir diese im Nachhinein gelesen und das Buch als Erinnerung an unseren ersten Cache in Ehren gehalten. Wir würden uns wünschen, dass der derzeitige Besitzer des Logbuches sich ein Herz fast, und die Sachen ganz anonym in einen Cache im Altenburger Land ablegt, und uns anschließend den Ort mittels einer „Sockenpuppe“ o.ä. nennt."

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